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Der digitale Weg des Apfels - Wettlauf um Frische und Kunden

23.05.2021

Der Weg des Apfels vom Baum ins Supermarktregal ist in Österreich zwar distanzmäßig ein kurzer, die logistische Reise ist allerdings komplex. Warum die Digitalisierung der Suppy Chain vor allem bei Frischware wie Obst und Gemüse notwendig ist und warum diese entscheidend für den Kampf um den Kunden ist, möchten wir mit einem Blick auf die Frische-Supply-Chain erklären.

"Der Konsument denkt bei der Apfelernte im Herbst sofort an frische, knackige, saftige Früchte, die nun wieder erntefrisch im Supermarktregal verfügbar sind. Die digitale Komponente bzw. der aufwändige Supply Chain Prozess sind für den Konsumenten beinahe unsichtbar." Thomas Mayr, CEO LNConsult

Sobald die Äpfel erntereif sind, sind die Apfelbauern samt ihren fleißigen Erntehelfern im Einsatz. Der Ernteertrag gelangt am Ende des Tages zum Großhändler – dort werden die Äpfel gelagert, sortiert und verpackt. Täglich liefern dutzende Apfelbauern ihre Erträge an solche Großhändler – die eingehenden Kisten müssen daher etikettiert sein, um rückverfolgt werden zu können. Anlieferdatum, Nummerierung, Name des Apfelbauers, Apfelsorte und andere Daten sind von enormer Relevanz: nicht nur bis zum Großhändler, sondern bis zum Endkunden.

Die Sortieranlage erfasst weitere Daten in der Prozesskette. Im Wasserbecken werden mit Hilfe einer Hochleistungskamera Bilder aus allen Perspektiven gemacht. Das Ziel: Qualität feststellen, auf Schäden kontrollieren, vermessen und verwiegen. So werden die Äpfel dann vordefinierten Kategorien zugeordnet. Danach geht es zur weiteren Lagerung, zum Verpacken oder zur Weiterverarbeitung.

Daten werden also entlang der Supply Chain erfasst und können – wenn digital in der Cloud gespeichert – für weitere Prozesse herangezogen werden. So profitieren Handelslogistik, innerbetriebliche Transporte, die Auszeichnung von Waren im Handelsregal und am Ende der Endkunde von der Transparenz digitaler Informationen.

Für die Lebensmittelindustrie ist die Digitalisierung der Supply Chain von enormer Bedeutung. Sobald Waren verderblich sind, sind effiziente logistische Prozesse essentiell. Die Digitalisierung ist auch in der Landwirtschaft bereits eingezogen und wird immer mehr. Durch eine bessere Zusammenarbeit von Produzenten, Lieferanten und Händlern sowie die steigende Automatisierung, lassen sich Supply Chains von Frischwaren optimieren. Der Schlüssel sind aber nicht nur erfasste Daten, sondern vor allem vernetzte und miteinander verbundene Systeme und Prozesse. Das IoT (Internet der Dinge) kann jedem Involvierten der Supply Chain den Zugang zu Schlüsseldaten rund um Produktion, Lieferung und Verwaltung von Produkten gewährleisten.

Trends, die eine digitale und vernetzte Supply Chain unerlässlich machen

Schnelligkeit: Die kurze Durchlaufzeit von der Apfelplantage bis ins Supermarktregal erfordert eine nahtlose Zusammenarbeit von Produzent, Lieferant und Händler. Standzeiten können reduziert werden, innerbetriebliche und übergreifende Transportwege transparent gemacht werden.

Flexibilität: Konsumenten fordern eine ständige Verfügbarkeit ihrer Lieblingsäpfel. Eine dynamische Warenflusssteuerung und ein flexibles Sourcing bauen ebenfalls auf verlässlichen Daten auf.

Präzision: Die Automatisierung von Prozessen ist nur durch digitale Datenerfassung und -verfügbarkeit möglich. Qualitätsprüfung, Lagerhaltung, Warenbestandserfassung und mehr können mit maximaler Präzision erfolgen und sorgen am Ende für zufriedene Kunden.

Transparenz: Der Logistiker, der Händler und auch der Endkunde brauchen unterschiedliche Datentransparenz. Wichtig ist es, dass Daten in Echtzeit und entsprechender Qualität (Datensicherheit) zur Verfügung stehen.

Supply Chain Optimierung bei Obst und Gemüse

Je digitaler die Prozesse und Systeme, desto besser der Überblick über die Ware und den Warenbestand. Wieviel wovon befindet sich wann und wo? Über Sensoren in den Regalen oder auch über digitale Preisschilder und die Anbindung an ein digitales Kassensystem werden Warenbestände kontrolliert und nach Bedarf Ware nachgeschlichtet. Digitale Lösungen geben ebenso Aufschluss über den Nachfrageverlauf, zeigen saisonale Schwankungen, können den zukünftigen Bedarf anhand von Daten berechnen und rechtzeitig für Nachschub sorgen. Das Ziel: Schnelle Verfügbarkeit, maximale Flexibilität, höchste Präzision und Transparenz.